Besuch des Roche-Archives

Im Juni stand der Besuch des Roche-Archives auf dem SIGEGS Programm. So trafen die Teilnehmenden nach und nach in der Eingangshalle Bau 1 des Roche Areals gespannt ein. Svenja Egli, Fachfrau Information & Dokumentation, nahm uns von dort aus mit ins Archiv, das eigentlich den Mitarbeitenden der Roche vorbehalten ist. Deshalb wurden wir auch zu Beginn darauf hingewiesenen, dass jegliche Fotos vom Gelände und den Räumlichkeiten nicht erlaubt sind.

 

Im Untergeschoss angekommen, konnte man von der Hitze draussen nichts mehr merken. Im Archiv herrschen 18°C bei konstanter Luftfeuchtigkeit. Wir erfuhren, dass einzig das Hochwasser im Rhein zur Gefahr werden kann, weil das Wasser dann ins Archiv gelangen könnte. Bücher finden deshalb nie direkt an der Wand oder auf dem Boden ihren Platz, um im Notfall schlimme Schäden zu vermeiden.

Liess man den Blick durchs Archiv schweifen, bekam man nebst Büchern Gegenstände wie Laboreinrichtungen, Destillieranlagen oder Medikamente zu Gesicht. Zudem werden Film- und Audiodokumente, Fotos und Möbel konserviert. Sogar eine alte Treppe wird aufbewahrt, wie wir von Frau Egli erfuhren. 

 

Anhand von unterschiedlichen Dokumenten und Objekten führte uns Frau Egli durch die Firmengeschichte, die 1896 ihren Anfang nimmt. Fritz Hoffmann war ein Visionär und wollte international tätig werden, was ihm bereits nach einem Jahr gelang. Er stellte den Chemiker Emil Christoph Barell ein. Hoffmann bewarb die Produkte abgestimmt auf die Weltregionen, wobei sich sein Geschick in den Verkaufszahlen widerspiegelte. 

 

Gespannt hörten wir den von Frau Egli erzählten Geschickten und Anekdoten zu und waren beeindruckt von dem umfangreichen Wissen. Um nur ein paar interessante Informationen herauszupicken: Zum Beispiel ist das Roche Signet nicht geschützt; im Lied Mother’s Little Helper singen die Rolling Stones von der «yellow pill», dem Valium. Die Tabletten wurde in mehreren Farben hergestellt, damit das Krankenhauspersonal bei der Dosierung keine Fehler beging.

 

 

Zum Schluss bekamen wir einen Werbefilm und ein Anleitungsvideo für Ärzt:innen aus vergangenen Zeiten zu sehen, welche Schmunzeln und lauthalses Lachen auslösten. Von den rund 1500 Filmen wurden bislang etwa 2/3 extern digitalisiert. 

 

Die Roche holte, coronabedingt, letztes Jahr die Feier zum 125 Jubiläum nach. Frau Egli erzählte uns, dass die Vorbereitungen dafür bereits Jahre zuvor begannen, da drei Bücher über die Firmengeschichte in diesem Zusammenhang erschienen sind. Die Roche ist auch immer bemüht, die Anwohner:innen miteinzubeziehen, wie wir aus dem Publikum von Ortsansässigen hörten. So waren sie bei den Feierlichkeiten eingeladen und kamen auch schon in den Genuss von Führungen.

 

Im Park unweit der Roche Türme liessen wir die Veranstaltung bei einem herrlichen Sommerapéro ausklingen. Auch das Gewitter, das am Ende noch über die Sonnenschirme fegte, konnte die gute Laune nicht trüben, denn es war ein lehrreicher Nachmittag. 

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