Tea Time per zoom zu Besuch im Atelier Rothe

Am 12.12.2023 besuchten wir virtuell das Atelier Rothe. Esther Thahabi und Jürg Schwengeler begrüssten die Teilnehmer:innen im Namen von SIGEGS. Anschliessend führte Frau Julia Künzel uns in einem virtuellen Rundgang (mittels Films) durch die Ateliers an den Standorten Bern und Ittigen.

Das Atelier Rothe ist spezialisiert auf die Restaurierung von Büchern, Schriftgut, Archivgut und Grafik und arbeitet schweizweit für alle mögliche Kunden: Staatsarchive, Gemeinden, Bibliotheken, Museen und auch für Privatkunden (v.a. im Bereich von Grafiken).

Im Rundgang konnten verschiedene Arbeitsplätze besichtigt werden. Zuerst erhielten wir einen Einblick in das Atelier in Bern. Dort werden im Film verschiedene Arbeitsplätze erklärt. Etwa wird der Vorraum gezeigt, in welchem z.B. mit einer Presse Poster und Plakate geglättet werden.

Im Werkstattraum werden Bücher, Grafiken, Pläne und Plakate bearbeitet, die verschiedene Schäden in Form von Brüchen, Knicken, Risse oder kleineren Fehlstellen aufweisen… mehr dazu im Film.


Am Standort in Ittigen ist das Atelier Rothe für Mengenrestaurierungen eingerichtet (Anlieferungen auch palettenweise möglich). Hier können Grossaufträge abgewickelt werden.

Im Atelierraum werden z.B. Blätter gegen Tintenfrass behandelt. Wie dies genau abläuft, wird im Film erläutert.

Der Blick in die sogenannte «Laborkapelle» beeindruckte die Zuschauer:innen. Das Raum-in-Raum-Konzept kannten noch nicht alle und es stellten sich viele Fragen dazu. Etwa was die maximale Objektgrösse bei der Bearbeitung sei (ca. 140cm x 100cm) oder ob die Arbeit darin angenehm sei (dies wurde bejaht, das Labor sei eine enorme Erleichterung bei der Arbeit).

Der virtuelle Rundgang gab uns einen sehr abwechslungsreichen Einblick in den Alltag des Ateliers Rothe.

 

In der anschliessenden Diskussion mit Julia Künzel drehten sich die Fragen etwa rund um die Mengenrestaurierung, die dank effizienten Workflows sehr zeitsparend abläuft. So dauert es bei der Ausfaserung eines Blattes von der Trockenreinigung bis zum fertigen Blatt gerade mal fünf Minuten. Ebenso erfuhren die Teilnehmer:innen, dass Entwicklung beim Atelier Rothe gross geschrieben wird. Laufend wird investiert. Damit das Japanpapier nicht ausgeht, wurde Vorrat gekauft und bislang hatte man mit den sieben Personen, die in Teilzeit arbeiten, immer genügend Kapazität, um Grossaufträge abzuwickeln. Schliesslich verriet Julia Künzel, dass die Bücher im Film von einem Gemeindearchiv stammen. Sie erlitten einen Wasserschaden. Die vorangehende Gefriertrocknung fand interessanterweise im Ausland statt (wohl aus Kostengründen).

 

Herzlichen Dank an Frau Künzel und ihr Team für die abwechslungsreichen Einblicke!

 

Der Film bleibt noch ein paar Wochen auf der Website aufgeschaltet

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